5 Tipps, wie Ihr Baby besser einschläft

Letztes Update: 23.04.24

 

Bevor Sie sich näher mit dem Thema Einschlafen befassen und überlegen, was Sie tun können, wenn das Kind nicht schlafen will, sollten Sie sich drei grundlegende Dinge vor Augen führen:

* In den ersten Monaten schlafen Babys fasst immer nur leicht.

* Wenn Eltern unruhig sind, kann sich dies auf die Kinder übertragen, so dass sie auch unruhig werden.

* Wenn es keine festen Rituale wie z.B. feste Schlafenszeiten gibt, kann dies bei vielen Babys zu Unruhe führen. Ein geregelter Einschlaf-Rhythmus ist für viele Kinder sehr wichtig.

Es ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen, dass viele Eltern zu wenig Geduld mitbringen, um das Kind beim Einschlafen zu begleiten. Diese innere Unruhe wird unbewusst auf das Baby übertragen, so dass es entsprechend ebenfalls unruhig wird. Einschlafprobleme können entsprechend auch eine sich selbst erfüllende Prophezeiung sein. Bringen Sie also Geduld mit – insbesondere in den ersten Lebensmonaten ist dies sehr wichtig.

Welche Gründe es für unruhigen Schlaf gibt und was Sie tun können, um das Einschlafverhalten zu verbessern, haben wir im Folgenden kurz für Sie zusammengefasst.

 

Mögliche Gründe für unruhigen Schlaf

Ein unruhiger Schlaf hängt eng mit dem Thema zusammen und es gibt diesbezüglich einige wichtige Dinge, die man wissen sollte. Grundsätzlich kann es sehr viele Ursachen haben, dass ein Kind unruhig oder nicht einschläft. Ein unruhiger Schlaf ist keinesfalls immer ein Indiz für ein Problem oder gar eine Bedrohung, denn bis zu einem gewissen Grad ist es absolut natürlich, dass das Kind unruhig oder nur sehr leicht schläft. Würden Säuglinge sehr tief schlafen, würden sie überhaupt nicht bemerken, dass sie hungrig sind, ihnen kalt ist oder Gefahr droht.

Zu den wichtigsten Ursachen für einen unruhigen Schlaf gehören:

  • Ein ereignisreicher Tag
  • Schmerzen oder Krankheit
  • Zähne brechen durch
  • Starker Moro Reflex (Klammerreflex)
  • Zu laute Lärmquellen
  • Wenig Bewegungsfreiheit

 

5 Hinweise, die Ihnen helfen können, den Schlaf Ihres Babys zu verbessern

Es ist wichtig, möglichst viele Hintergrundinformationen zu haben, um den Schlafrhythmus Ihres Babys zu verstehen. So lässt sich Schlafproblemen am besten entgegenwirken. Im Folgenden haben wir fünf Hinweise zusammengefasst, die dabei helfen können, das Schlafverhalten zu verstehen und zu verbessern.

 

Unterschiedliche Schlafmuster von Babys kennen

Babys haben im Vergleich zu älteren Kindern einen völlig anderen Schlafrhythmus. Viele Glauben, Babys hätten noch keine anderen Bedürfnisse außer Schlafen, Essen, Windeln wechseln und wieder weiterschlafen. Dabei nehmen bereits Säuglinge unzählige Reize aus ihrer Umwelt auf und verarbeiten sie. All die Sinneseindrücke werden im Schlaf verarbeitet, was dazu führt, dass das Schlafbedürfnis völlig anders ist als beispielsweise bei Ihnen.

Bis sich der Rhythmus Ihres Babys an Ihren eigenen Rhythmus angepasst hat, dauert es eine ganze Weile. Darüber hinaus schläft ein Baby in den ersten Monaten besonders viel. Hier kann es bis zu 20 Stunden über den Tag verteilt schlafen. Später reguliert sich dies auf etwa 14 Stunden herunter, bis es sich über die Jahre immer mehr dem normalen Schlafrhythmus angleicht.

Es ist daher wichtig, dass Sie die üblichen individuellen Schlafmuster kennen. Man unterscheidet dabei zwischen drei verschiedenen Schlaf-Entwicklungsschritten, die ein Kind bis zu seinem dritten Lebensjahr durchläuft:

Schlafmuster von Neugeborenen bis zum 2. Monat

Hier ist es besonders wichtig, die Einschlafphase als Ritual zu entwickeln und zu gestalten. Wenn man die Müdigkeitsanzeichen nicht wahrnimmt, sollte man den gesamten Schlafzyklus abwarten. Feste Rituale können allerdings erst etwa ab dem 3. Monat etabliert werden. Sobald es sich in einem leicht schläfrigen Zustand befindet – sei es auch während dem Trinken – sollte man das Kind ins Bettchen legen.

Schlafmuster vom 2. bis zum 9. Monat

Meist schlafen Kleinkinder ab dem dritten Monat bereits zwischen 5 und 8 Stunden durch, ohne aufzuwachen. Natürlich ist dies aber von Kind zu Kind verschieden und es muss kein Alarmsignal sein, wenn Ihr Kind mit drei Monaten noch nicht fünf Stunden am Stück schläft.

Kleinkinder Schlafmuster vom 9. Bis 36. Monat

Bereits am einem Alter von etwa 9 Monaten nimmt man an, dass die Kleinkinder in Bildern träumen. Dies kann zu größeren Veränderungen  in dieser Phase führen und es ist besonders wichtig, das Kind in die feste Schlafkultur der Eltern mit zu integrieren. Die meisten Kinder (über die Hälfte) werden in dieser Zeit mehrmals während des Schlafes wach.

Das Kind beobachten

Will man die Gründe für einen unruhigen Schlaf oder schweres Einschlafen herausfinden, muss man sein Kind so viel wie möglich beobachten. Nur dadurch lassen sich Probleme wie Krankheiten, Fieber oder Verspannungen zuverlässig erkennen. So ist es in den ersten zwei bis drei Monaten völlig normal, dass das Kind etwa alle zwei bis drei Stunden Hunger bekommt und aus dem Schlaf gerissen wird. Außerdem kann es bis zu 30 Minuten dauern, bis die erste Tiefschlafphase erreicht wird.

Auch ein starker Moro-Reflex ist bei jungen Babys völlig normal, auch wenn dieser zu einer erschwerten Einschlafphase beitragen kann. In den ersten Monaten kommt hinzu, dass viele zwar versuchen, ein Schlafmuster zu erkennen und sich an den Rhythmus des Babys anzupassen; häufig gibt es aber noch gar keinen Rhythmus, denn er verändert sich nicht selten ständig. Im Mutterleib gab es praktisch keinen Tag-Nacht-Rhythmus, entsprechend muss dieser erst erlernt werden.


Den Schlafbedarf kennen und beachten

Ob es Tag oder Nacht ist, ist besonders den ganz Kleinen noch völlig egal. Ob der Rollladen unten oder oben ist, spielt für das Neugeborene teilweise bis hin zum Kleinkind-Alter keine Rolle. Wichtig ist lediglich, dass der Schlafrhythmus erkannt und langsam zu einem festen Rhythmus ausgebaut wird. Wenn das Baby bis zur 12. Woche sehr unregelmäßig schläft, musst du das akzeptieren und berücksichtigen.

Erst ab einem Alter von etwa vier Monaten kann man damit beginnen, einen Rhythmus zu entwickeln. Hat das Baby Hunger, geht dies über alles. Da ist an Schlaf natürlich nicht zu denken. Sehr kleinen Kindern die Nahrung zu verweigern und es noch etwas hinauszuzögern, damit es später einschläft, ist keinesfalls empfehlenswert, denn in den ersten Monaten müssen Sie sich einzig und allein nach dem Baby richten; nicht umgekehrt. Alle Eindrücke müssen im Schlaf verarbeitet werden. Dies führt dazu, dass das Baby sehr plötzlich schlapp und müde wird. Jedes Kind ist hier verschieden und hat seine eigenen Ansprüche. Dies gilt auch für den Schlafbedarf. In der Regel geht man von folgendem Bedarf bei Kindern aus:

  • Bis drei Monate:           16 bis 18 Stunden am Tag
  • Bis sechs Monate:       15 Stunden am Tag
  • Bis ein Jahr:                    13 bis 24 Stunden am Tag
  • Über 1,5 Jahre:             11 bis 13 Stunden am Tag

Darüber hinaus halten Kinder bis zu einem Alter von etwa 3 Monaten noch etwa fünf kurze Nickerchen über den Tag verteilt ab – mit anderen Worten: Es schläft praktisch 90% der Zeit.

Später, in einem Alter zwischen 3 bis 6 Monaten werden die Nickerchen weniger (etwa 3 Mal am Tag), bis sie sich ab einem Alter von etwa 12 bis 15 Monaten auf ein Nickerchen täglich reduzieren.

Ab wann ein Kind die Nacht durchschläft, hängt vom Kind und den Gewohnheiten der Eltern ab. Viele Kinder schlafen bis zu einem Alter von drei oder vier Jahren nicht durch. Hier ist also Geduld gefragt. Rituale helfen häufig, aber ein Wundermittel, damit das Kind durchschläft, gibt es nicht. Laut einer Umfrage schlafen etwa 50% aller Babys mit einem Jahr sechs bis acht Stunden durch.

 

Für eine optimale Umgebung sorgen

Um dem Kind das Einschlafen und lange Schlafen zu ermöglichen, spielen neben Ritualen auch weitere äußere Faktoren eine große Rolle. Richten Sie sich bezüglich der Rituale nach festen Zeiten und achten Sie unbedingt auf gute Rahmenbedingungen. Hierzu gehören beispielsweise ein abgedunkeltes Zimmer und eine angenehme Schlaftemperatur zwischen 17 und 19°C.

Viele Babys empfinden es auch als angenehm, vor dem Schlafen ein Entspannungsbad zu bekommen oder massiert zu werden. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie sich vor dem Einschlafen intensiv mit dem Kind beschäftigen. Hier kann auch ein kleines Schlaflied Gold wert sein. Achten Sie auch darauf, dass Sie Phasen mit höherer Aktivität eher auf den Vormittag oder Nachmittag legen; Denn bereits einige Stunden vor dem Einschlafen, sollte die Vorbereitung auf das Schlafen beginnen. Dies kann beispielsweise kuschelnd auf dem Sofa passieren.

Ebenso wichtig ist ein fester Ort zum Schlafen. Der Mittagsschlaf kann durchaus auch auf der Couch stattfinden. Wenn das Kind nicht im elterlichen Bett schläft, ist ein gutes eigenes Bett sehr wichtig. Achten Sie darauf, dass alle wichtigen Kriterien für das Bett erfüllt werden und orientieren Sie sich möglichst an Vergleichen und Tests, denn ein Babybett Testsieger kann auch seinen Teil dazu beitragen, dass das Kind sich beim Einschlafen wohlfühlt. Ist die Matratze beispielsweise zu hart oder weich, kann sich dies negativ auf das Einschlafverhalten auswirken.

Was die Umgebung betrifft, sollten Sie folgende Dinge unbedingt beachten:

  • Angenehme Raumtemperatur (um die 18°C) und gute Belüftung für viel Sauerstoff
  • Verzicht auf Kissen und Kuscheltiere im Bett, denn die können vorm Gesicht oder der Nase landen
  • Eine Bettdecke, die sich das Kind nicht selbst über das Gesicht ziehen kann
  • Keine elektrischen Geräte im Umfeld um das Bett
  • Eine möglichst geringe Geräuschkulisse im Umfeld

Verschiedene Einschlafhilfen ausprobieren

Um das Einschlafen weiter zu erleichtern, gibt es eine ganze Reihe von Tipps und Tricks, von denen wir einige hier kurz für Sie zusammengefasst haben:

Sorgen Sie für Wärme: Insbesondere im Winter sollte man darauf achten, dass das Kind im kühlen Schlafzimmer gut eingepackt ist, damit es nicht friert. Babyschlafsäcke sind sehr empfehlenswert.

Regelmäßigkeit im Tagesablauf: Der Tag sollte sich nach gewissen Mustern abspielen. Dies kann dazu führen, dass das Kind am Abend deutlich besser einschläft.

Nähe und Zuneigung: Kuscheln, Nähe und Beschäftigung schaffen ein vertrautes, geborgenes Umfeld. Hier fühlt sich das Kind besonders wohl. Ein ruhiger Tonfall, Vorsingen, Musik, kleine Spieluhren und ein Begleiten während der Vorbereitung und Einschlafphase können wahre Wunder bewirken.

Schreien auf den Grund gehen: Wenn das Kind nachts schreit, kann dies viele verschiedene Ursachen haben. Versuchen Sie herauszufinden, woran es liegen könnte. Gibt es vielleicht Unverträglichkeiten? Hat es Bauchweh? Braucht es Nähe? Ist die Windel nass? Hat es Hunger? Zahnt es? In jedem Fall sollten Sie nicht ungeduldig oder gestresst reagieren, sondern immer der Gegenpol sein. Nehmen Sie es auf den Arm, bleiben Sie ruhig, gehen Sie nicht in grelles Licht und geben Sie ihm Zuneigung und Nähe.

 

Fazit

Unterm Strich gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, dem Kind das Einschlafen und die gesamte Schlafphase zu erleichtern und zu verbessern. Helfen Sie ihm dabei, einen eigenen Rhythmus aufzubauen, bleiben Sie geduldig und seien Sie der Ruhepol, den es braucht.

Wichtig ist auch, die Eigenarten des Kindes zu akzeptieren, sich insbesondere am Anfang sehr an den Bedürfnissen des Kindes zu orientieren und ihm die bestmöglichen Voraussetzungen zu bieten, einen ruhigen Schlaf zu haben. Es gibt aber immer auch Faktoren, die Sie nicht beeinflussen können. Fühlen Sie sich nicht genervt, angegriffen oder aggressiv, wenn das Kind auch mit einigen Jahren noch nicht durchschläft. Jedes Kind ist anders und Sie müssen sich Zeit nehmen, das Abenteuer Leben zu entdecken und sich an Ihre eigenen Rituale und Schlafzeiten zu gewöhnen.

 

 

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